Werbeflächen an Baugerüsten einschränken und begrenzen- Wohnqualität sichern

Riesige Werbeflächen an Baugerüsten vor Wohngebäuden sind nicht nur eine Belastung für Mieter*innen, sondern oft auch ein Instrument zur Verdrängung. In der Praxis zeigt sich, dass Baustellen unnötig verzögert oder sogar fingiert werden, um lukrative Werbeeinnahmen zu erzielen. Teilweise besteht der Verdacht, dass diese Maßnahmen gezielt genutzt werden, um Mieter*innen aus ihren Wohnungen zu vertreiben.

Die Linke fordert daher eine restriktivere Genehmigungspraxis für Baugerüstwerbung und hat einen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg eingebracht.

Wir wollen einen strengen Kriterienkatalog für Gerüstwerbung, der die Anzahl der Genehmigungen deutlich begrenzt.

Das Bezirksamt wird beauftragt, klare Regeln einzuführen, die sicherstellen, dass Baugerüstwerbung nicht auf Kosten von Wohnraum und Stadtbild geht:

 

Warum das notwendig ist?

Die großflächige Werbung an Baugerüsten führt zu erheblichen Beeinträchtigungen der Wohnqualität. Oft verschlechtern sich Lichtverhältnisse und die Luftzirkulation in den betroffenen Wohnungen. Zudem nutzen einige Eigentümer die Werbeflächen als Mittel zur Schikane gegen Mieter*innen, indem notwendige Bauarbeiten verschleppt oder vorgetäuscht werden, um Mieter*innen zum Auszug zu bewegen.

 

„Werbung am Baugerüst ist aus Mietersicht überflüssig wie ein Kropf. Man sollte sie ganz verbieten. Doch dies kann nur der Senat. Der Bezirk kann den Wildwuchs nur einschränken. Dies hat die Linke nun beantrag- klare Begrenzung der Genehmigungen. Niemand soll durch Werbefassaden aus seiner Wohnung verdrängt werden.“

– Gaby Gottwald, Stadtentwicklungspolitische Sprecherin

 

Bereits Charlottenburg-Wilmersdorf hat im März 2023 die Regeln für Baugerüstwerbung massiv verschärft. Auch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat sich in einer Antwort auf eine Anfrage aus August 2024 offen für eine restriktivere Genehmigungspraxis gezeigt.

 

Wir fordern: Schutz für Wohnraum statt Werbewahnsinn!

 

Link zum Antrag

 

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