Kiezgießkannen für alle!
zur BVV am 25.06.2025
Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:
Das Bezirksamt wird aufgefordert, an allen Notbrunnen (Schwengelpumpen)
Gießkannen zu installieren, die von allen ausgeliehen werden können, um
die Bäume in der Umgebung zu wässern. Ein Aufkleber o.ä. soll erklären,
dass es sich um Kiezgießkannen des Bezirkes handelt, die von allen
genutzt werden dürfen, und welche Gießzeiten und -mengen empfehlenswert
sind.
Begründung:
Seit einigen Jahren leiden die Bäume in unserem Bezirk unter anhaltender
Dürre in heißer werdenden Sommern während der Klimakrise. Im März wurde
der seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wärmste Monat verkündet,
seitdem hat es für die Jahreszeit viel zu wenig geregnet. Selten war es
so trocken wie in diesem Frühjahr. "Im Flächenmittel von Deutschland
erfasste der DWD zwischen dem 1. Februar und 13. April 2025 nur rund 40
Liter Regen pro Quadratmeter." (Deutscher Wetterdienst) Landwirte
wussten nicht, wann sie ihre Saat ausbringen sollten, und unsere
Stadtbäume leiden.
Das Bezirksamt hat in der Vergangenheit bereits darauf reagiert, indem
es Gießsäcke zum Verleih ausgegeben hatte. Diese Gießsäcke allerdings
führen nun erfahrungsgemäß dazu, dass nur langsam relativ wenig Wasser
abgegeben wird, was nicht zu einer tiefen Verwurzelung beiträgt. Der
Baum findet das Wasser relativ nah an der Oberfläche und wurzelt daher
flach. Besser sind regelmäßige, stärkere Wassergaben, je nach Wetter
ein- bis zweimal pro Woche 8-10 Liter. Dies empfehlen Bezirksamt und
viele Umweltverbände.
Die Evangelische Taborgemeinde hat bereits eine Kiezgießkanne
installiert und weitere folgen diesem Beispiel.
Es ist eine günstige und niedrigschwellige Art, das Gießen für
Bürger:innen zu ermöglichen.
Gegen Vandalismus hilft eventuell die entstehende soziale Kontrolle.
Gießen die Anwohnenden regelmäßig, kann das die Akzeptanz der Gießkannen
erhöhen und bestenfalls Vandalismus und Diebstahl verringern.
Die Kosten sind mit ca. 6 Euro pro Gießkanne übersichtlich und der
Nutzen dürfte sehr viel höher sein. Der Verlust eines Baumes und die
folgende Neupflanzung übersteigen, selbst wenn mehrere
Ersatzanschaffungen nötig werden sollten, die Anschaffungskosten der
Gießkanne um ein Vielfaches.
