Förderung Suppe & Mucke 2024 auf dem RAW-Gelände aus Sondermitteln der Bezirksverordnetenversammlung
Initiatorin: Regine Sommer-Wetter
Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg unterstützt das vom Verein Suppe & Mucke in diesem Jahr für den 15. Juni 2024 auf dem RAW-Gelände geplante Suppe & Mucke-Fest einmalig mit 5.000 Euro aus Kapitel 4500, Titel 97130 „Sondermittel der Bezirksverordnetenversammlung“ um die Durchführung desselben zu ermöglichen.
Begründung:
Der Suppe & Mucke e.V. richtet seit 2009 jährlich das gleichnamige unkommerzielle Straßenfest im Stadtteil Friedrichshain aus. Jedes Jahr wechselt der Standort des Festes und macht damit auf die soziokulturelle Vielfältigkeit des Stadtteils und seiner Kieze aufmerksam. Bei Musik und Suppe können sich die Festbesucher*innen über lokalpolitische Themen informieren und mit den teilnehmenden Projekten, Künstler*innen und anderen Mitmenschen in Kontakt treten.
Das Fest bietet auf mehreren Bühnen und Off-Spaces ein umfangreiches künstlerisches Programm: über Bands und DJs bis hin zu Theater, Kleinkunst und Performance. Darüber hinaus gibt es verschiedene Workshop- und Mitmach-Angeboten sowie Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu stadtpolitischen Themen. An Ständen laden soziokulturelle Projekte, Initiativen und Vereine zum kostenlosen Probieren ihrer Suppen ein und informieren dabei über sich und ihre Arbeit. Suppe und Musik sind dabei unabhängig von sozialem Hintergrund und kultureller Herkunft zugängliche und universell verständliche Medien des Austauschs und fördern informelle Situationen der Begegnung und der Vernetzung. So fördert das Fest die Vernetzung im Kiez.
Zu den Erfolgen des Vereins gehört neben einem EU-geförderten, mehrjährigen internationalen Austauschprojekt mit Suppenfesten in Bologna (Italien) und Lille (Frankreich) die Verleihung der Bezirksmedaille durch den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Jahr 2016.
Zentrum und Herz des Vereins ist das Büro im Beamtenwohnhaus auf dem RAW-Gelände, wo das Plenum zur Vorbereitung der Projekte tagt und Arbeitstreffen von AGs stattfinden, und das auch von Kooperationspartner*innen und befreundeten Gruppen für Versammlungen und zum Arbeiten an ihren ehrenamtlichen Projekten genutzt wird. Das Büro finanziert der Verein über unregelmäßige Projektförderungen und Spenden. Der Suppe & Mucke e.V. wurde dabei während seines gesamten Bestehens zu keiner Zeit institutionell gefördert, alle im Verein Aktiven arbeiten voll-kommen ehrenamtlich.
Die nun von der Eigentümerseite angekündigte Mieterhöhung verschärft drastisch die ohnehin bestehende Schwierigkeit, ohne jegliche institutionelle Förderung die für die Vereinsarbeit des Suppe & Mucke e.V. elementaren Büroräume zu erhalten. Die Mieterhöhung würde dem Verein jährlich zusätzliche Kosten in Höhe von rund 1.155 € verursachen, was seine zukünftige Arbeitsfähigkeit gefährdet. Die angekündigte Mieterhöhung bedroht jedoch nicht nur die Arbeit von Suppe & Mucke, sondern auch die vieler weiterer ehrenamtlich arbeitender, soziokultureller Projekte sowie der zahlreichen Künstler*innen auf dem RAW-Gelände. Um auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen, vor allem aber um den dortigen soziokulturellen Angeboten sowie deren Potenzialen für Kultur und Nachbarschaft eine Bühne zu bieten, will der Verein Suppe & Mucke das jährliche Fest in diesem Jahr am 15. Juni 2024 auf dem RAW-Gelände ausrichten. Die in Kooperation mit der RAW Kultur L eG sowie dem RAWcc e.V. geplante Veranstaltung wird auf mehreren Bühnen und Ständen auf dem Gelände sowie innerhalb der Häuser des »Soziokulturellen L« stattfinden. Dies soll sowohl das vielfältige soziokulturelle Angebot auf dem Gelände für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die Öffentlichkeit bringen, als auch den Raum bieten, gemeinsam mit Politik, Verwaltung und der Nachbar*innenschaft Bedarfe am Gelände zu ermitteln sowie die aktuelle Situation des RAW-Geländes und dessen zukünftige Perspektiven zu diskutieren.
Für diese Veranstaltung entstehen allein dem Suppe & Mucke e.V. Kosten in Höhe von ca. 14.250 € (Bühne, Technik, Licht ca. 6.500,00 € - Künstler*innen-Gagen ca. 4.500,00 € - Techniker*innen 500,00 € - Öffentlichkeitsarbeit 750,00 € - Mietkosten für Büro, Stände, Toiletten etc. ca. 2.000,00 € ), für die es bisher keinerlei Finanzierungszusage gibt. Unabhängig davon sehen wir – angesichts der aktuellen Entwicklungen – den dringenden Bedarf an dieser Veranstaltung. Eine Förderung seitens der BVV Friedrichshain-Kreuzberg würde das Gelingen des diesjährigen Festes ermöglichen und damit den im »Soziokulturellen L« aktiven Menschen und Projekten sowie der aktuellen und zukünftigen Situation des RAW-Geländes breite öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen.