Entwicklung der Werner-Düttmann-Siedlung

zur BVV am 24.05.2023

Initiatorin: Regine Sommer-Wetter

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird beauftragt, die Entwicklung der Werner-Düttmann-Siedlung als gesamtbezirkliche Aufgabe, ämterübergreifend voranzubringen. Es gilt unter Federführung der SPK strategische Überlegungen und Visionen für dieses Gebiet zu entwickeln und die Angebote der bereits vor Ort Agierenden (u.a. Nachbarschaftstreff, Jugendfreizeiteinrichtung, Kinderfreizeiteinrichtung, Lemgo-Schule) noch besser zu vernetzen, stärken und abzustimmen. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung über zwei Jahre ist zu evaluieren, welche Maßnahmen besonders wirksam sind. Mittel, die als Ergebnis aus dem Gipfel gegen Jugendgewalt für die Siedlung zur Verfügung stehen, müssen zur Verstetigung von Angeboten und zum Ausbau von Personalstellen genutzt werden.    

 

Begründung:

Es gab zuletzt im März 2019 eine VzK des Bezirksamtes zur Werner-Düttmann-Siedlung. Die Siedlung  wurde zum 31.12.2020 aus dem Programm Soziale Stadt entlassen. Sie liegt im einzigen Friedrichshain-Kreuzberger Handlungsraum der ressortübergreifenden  Gemeinschaftsinitiative (GI) zur Unterstützung sozial benachteiligter Quartiere. In der Siedlung gibt es 577 Wohnungen mit ca. 2.900 Bewohner*innen. Fast 47% der Familien beziehen Transferleistungen, die Kinderarmut liegt bei fast 68%. Im November 2022 fand eine fachbereichsübergreifende Strategiekonferenz für die Werner-Düttmann-Siedlung statt, im März 2023 gab es eine Werkstattveranstaltung.  Verschiedene vor Ort Tätige berichteten dort, dass sich seit ein paar Jahren strukturelle und sozialökonomische Probleme wieder verschärfen, Vandalismus-Vorfälle zunehmen, Strukturen der organisierten Kriminalität ihre Arbeit beeinträchtigen. Die Arbeitssituation der Kolleg*innen ist durch zahlreiche Übergriffe erschwert, es sind immer weniger Fachkräfte, die sich diesen Situationen aussetzen wollen. Es gibt die berechtigte Forderung an die Politik, die aus der Strategiekonferenz und der Werkstatt hervorgegangenen Impulse und Empfehlungen aufzugreifen und Maßnahmen in die Wege zu leiten, damit langfristig Handlungsstrategien und Visionen entwickelt werden, um einen Fortbestand der sozialen, soziokulturellen und Bildungsarbeit vor Ort zu gewährleisten.

 

Drucksache beim Bezirkamt: