Lina-Morgenstern-Schule (LMG) zu Gemeinschaftsschule mit Grundstufe und Sek II entwickeln

Schriftliche Anfrage SA/092/V

Initiatorin: Regine Sommer-Wetter

Ich frage das Bezirksamt:

  1. Welche zeitlichen und strukturellen Planungen hat das Bezirksamt in Bezug auf die Zukunft der LMG als Gemeinschaftsschule ?
     
  2. Kann die LMG mit verbindlichen Perspektiven in die Werbung für Neuanmeldungen zum Schuljahr 2018/19 gehen ? 
     
  3. Ist die Kooperationsvereinbarung mit der Hector-Peterson-Schule noch aktuell ?
     
  4. Wenn nicht, welche Alternativen sind angedacht und wie stehen die Beteiligten dazu ?
     
  5. Ist es realistisch, in Zukunft von einer Kooperation zwischen der Lenau-Schule und der LMG auszugehen, die perspektivisch in einer Fusion beider Schulen münden soll  ? 
     
  6. Welche andere Grundschule kommt ggf. noch in Frage ?
     
  7. Welche Unterstützung kann die Schulaufsicht in diesem Prozess leisten ?
     
  8. Kann ggf. auf dem Gelände der LMG eine Grundstufe eingerichtet werden ?
     
  9. Welcher baulichen Voraussetzungen bedarf es dazu ?
     
  10. Welche baulichen Maßnahmen müssen erbracht werden, um die LMG als inklusive Gemeinschaftsschule von 1-13 zu stärken ?
     
  11. Welcher Entwicklungsschritt hat für das Bezirksamt Priorität:  Ergänzung um eine Grundstufe oder Ergänzung um eine Sek II ?

 

 

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

1. Welche zeitlichen und strukturellen Planungen hat das Bezirksamt in Bezug auf die Zukunft der LMG als Gemeinschaftsschule?

2. Kann die LMG mit verbindlichen Perspektiven in die Werbung für Neuanmeldungen zum Schuljahr 2018/19 gehen?

Vorweg ist zu erwähnen, dass das Bezirksamt das Ziel der LMO, am Standort eine gymnasiale Oberstufe zu errichten, unterstützt. Aktuell gibt es noch keinen validen Zeitplan zur Umsetzung der Planung, da dieser erst in Abhängigkeit der Ergebnisse von bereits geführten und noch zu führenden Gesprächen und Prüfungen erarbeitet werden kann.

 

3. Ist die Kooperationsvereinbarung mit der Hector-Peterson-Schule noch aktuell?

Die Hector-Peterson-OS hat erklärt, aus dem Kooperationsprozess auszusteigen.

 

4. Wenn nicht, welche Alternativen sind angedacht und wie stehen die Beteiligten dazu?

Alle anderen Sekundarschulen in Friedrichshain-Kreuzberg bekunden leider derzeit kein Interesse und verfolgen andere Ziele. Es gibt derzeit somit keine Kooperationsschule, so dass die Genehmigungsvoraussetzungen offensichtlich nicht erfüllt sind. Aus ihren MSA-Absolvent_innen heraus wird die LMO keine hinreichende Schülerzahl aufbauen, um eine Genehmigung zur Bildung einer gymnasialen Oberstufe zu erhalten. Zudem wurde der Bildungsstadtrat aus Tempelhof-Schöneberg gebeten, in seiner Zuständigkeit an Schulen mit der Frage heranzutreten, ob sich eine Schule in TS vorstellen könnte, sich auf einen gemeinsamen Weg mit der LMO zu machen.

 

5. Ist es realistisch, in Zukunft von einer Kooperation zwischen der Lenau-Schule und der LMG auszugehen, die perspektivisch in einer Fusion beider Schulen münden soll?

6. Welche andere Grundschule kommt ggf. noch in Frage?

Es gab eine gemeinsame Veranstaltung mit den Kollegien und Elternvertretern beider Schulen, dem Stadtrat für Bildung, der Schulaufsicht und dem Schulamt. Im Ergebnis dieser Veranstaltung wurde deutlich, dass noch eine Vielzahl an Aufklärungsarbeit zu leisten ist, was sich unter dem Begriff „Gemeinschaftsschule“ verbirgt. Sehr deutlich hingegen wurde seitens der Grundschule geäußert, dass eine Bereitschaft zur Mitwirkung am Projekt „Gemeinschaftsschule“ nur unter der Voraussetzung gelingt, wenn eine gymnasiale Oberstufe vorhanden ist. Es kommen auch andere benachbarte Grundschulen in Frage, um die Grundstufe der LMO zu bilden.

 

7. Welche Unterstützung kann die Schulaufsicht in diesem Prozess leisten?

Die Schaulaufsicht leistet in diesem Prozess bereits eine große Unterstützung, in dem sie die Schulen ermuntert, befragt, aufklärt und zueinander bringt.

 

8. Kann ggf. auf dem Gelände der LMG eine Grundstufe eingerichtet werden?

9. Welcher baulichen Voraussetzungen bedarf es dazu?

10. Welche baulichen Maßnahmen müssen erbracht werden, um die LMG als inklusive Gemeinschaftsschule von 1-13 zu stärken?

Um eine Grundstufe und eine gymn. Oberstufe am Standort der LMO einzurichten, sind die vorhandenen Räume von der Anzahl her nicht ausreichend. Für die Einrichtung einer Grundstufe sind die Räume von der Anzahl her ausreichend. Aber es müssten eine Vielzahl der vorhandenen Fachräume zu normalen Unterrichts- und Gruppenräumen zurückgebaut werden. Insgesamt wäre eine umfängliche bauliche (unverhältnismäßige) Umorganisation im Bestand erforderlich. Im Ergebnis der Monitoring-Abstimmung 2017 ist zudem vermerkt, dass der Ausbau des Grundschulnetzes in dieser Schulregion nicht gesehen wird, da ausreichend Grundschulkapazität vorhanden ist. Für die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe hingegen sind die vorhanden räumlichen Gegebenheiten vorhanden und idealer, da für die SEK II-Stufe vor allem Fachräume benötigt werden. Um den Standort inklusiv zu gestalten, müsste sich die Lina-Morgenstern-Schule um den Status der „Schwerpunktschule“ bewerben. Mit diesem Status können besondere Fördermittel beantragt werden, um den Standort baulich (z. B. rollstuhlgerecht) entsprechend zu qualifizieren.

 

11. Welcher Entwicklungsschritt hat für das Bezirksamt Priorität: Ergänzung um eine Grundstufe oder Ergänzung um eine Sek II?

Das Bezirksamt unterstützt einhellig das Ziel der LMO, am Standort eine gymnasiale Oberstufe zu errichten. Es ist aber nicht allein die Aufgabe des BA, hier nach Lösungen zu suchen. Die LMO selbst muss sich auch auf den Weg machen. Ohne Kooperation mit mindestens einer weiteren Schule wird es nicht gelingen. Die LMO braucht sowohl eine Grundstufe als auch eine gymnasiale Oberstufe, um eine attraktive und „vollständige“ Gemeinschaftsschule zu werden. Bei der vorgenannten gemeinsamen Veranstaltung mit der benachbarten Lenau-GS, wurde deutlich, dass ohne die Perspektive einer gymnasialen Oberstufe die Frage der Grundstufe nicht geklärt werden kann.

Andy Hehmke