Essbarer Bezirk

Schriftliche Anfrage SA/068/V

Initiator: René Jokisch

Die BVV hat 2014 den Beschluss "Der essbare Bezirk" (DS/0385/IV) gefasst und den Bericht „Der Essbare Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg – Urban Gardening im öffentlichen Raum" zur Kenntnis genommen. Der Beschluss sah nach meiner Auffassung vor, dass die Umsetzung der Essbaren Stadt im Bezirk voran getrieben wird.

Ich frage das Bezirksamt:

1. Welche Maßnahmen zur Verwendung essbarer Pflanzen sind seit dem BVV-Beschluss vom Bezirksamt umgesetzt worden (bitte mit Datum und Ort angeben)?

2. Inwiefern wurde der Aspekt der Honiggewinnung wegen der ersten guten Erfahrungen wie im Bericht angekündigt weiter vertieft?

3. Der Ursprungsantrag sowie der Bericht verweisen ja auf im Bezirk ansässige Initiativen. Wurde bei der Verwendung essbarer Pflanzen durch das Bezirksamt mit diesen oder anderen Initiativen oder Bürgerinnen und Bürgern zusammen gearbeitet?

4. Wurden Bürgerinnen oder Bürger bei der Verwendung essbarer Pflanzen im Bezirk unterstützt oder anderweitig gefördert?

5. Wie wird das Thema "Essbare Stadt" derzeit im Bezirksamt und der Abteilung Planen, Bauen, Umwelt und Immobilien verankert?

6. Sind aktuell weitere Maßnahmen geplant?

 

 

Ihre schriftliche Anfrage beantworte ich wie folgt:

1. Welche Maßnahmen zur Verwendung essbarer Pflanzen sind seit dem BVV-Beschluss vom Bezirksamt umgesetzt worden (bitte mit Datum und Ort angeben)?

Das Bezirksamt führt hierüber keine Statistik. Deshalb können lediglich einige beispielhafte Benennungen erfolgen. Durch den Fachbereich Grünflächen wurde bei den Straßenbäumen die Baumart „Türkische Haselnuss“ zusätzlich in die Liste der Leitbaumarten aufgenommen und im Görlitzer Park wurden an verschiedenen Stellen Obstbäume, Apfel, Quitte, Mirabelle gepflanzt. Bei der Überarbeitung von Spielplätzen werden da, wo möglich, sogenannte Naschobstgehölze, z.B. Johannisbeere und andere essbare Gehölze, z.B. Haselnusssträucher, gesetzt. Ferner wurden und werden private Gruppen durch die Bereitstellung von öffentlichen Flächen für Beete zur Gemüseanzucht unterstützt, z.B. im Wriezener Park, an der Frankfurter Allee 106 und im Bethaniengarten.

 

2. Inwiefern wurde der Aspekt der Honiggewinnung wegen der ersten guten Erfahrungen wie im Bericht angekündigt weiter vertieft?

Dieser Aspekt findet bei der Auswahl von neu oder nachzupflanzender Blühpflanzen eine Rolle. Neben Klassikern wie z.B. Linde und Ahorn wurden in jüngerer Zeit vereinzelt aus sog. Bienenbäume (Tetradium daniellii) gepflanzt. Ferner wurden in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Umwelt verschiedene Flächen für die Umgestaltung zum bestäuberfreundlichen Bezirk ausgewählt.

 

3. Der Ursprungsantrag sowie der Bericht verweisen ja auf im Bezirk ansässige Initiativen. Wurde bei der Verwendung essbarer Pflanzen durch das Bezirksamt mit diesen oder anderen Initiativen oder Bürgerinnen und Bürgern zusammen gearbeitet?

Ja.

 

4. Wurden Bürgerinnen oder Bürger bei der Verwendung essbarer Pflanzen im Bezirk unterstützt oder anderweitig gefördert?

Siehe Antwort zu 1.

 

5. Wie wird das Thema "Essbare Stadt" derzeit im Bezirksamt und der Abteilung Planen, Bauen, Umwelt und Immobilien verankert?

Das Thema wird bei den Pflichtaufgaben im Straßen- und Grünflächenamt mitgedacht. Auch das nicht zur o.g. Abteilung gehörige Umwelt- und Naturschutzamt widmet sich dieser Thematik. In einigen Schulen wird dieses Thema auch behandelt.

 

6. Sind aktuell weitere Maßnahmen geplant?

Die o.g. Aktivitäten sollen fortgesetzt werden. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass für diese Aufgabe bisher weder finanzielle noch personelle Ressourcen zur Verfügung stehen.

Mit freundlichen Grüßen
Florian Schmidt
Bezirksstadtrat