Entwicklungsperspektiven der Karl-Marx-Allee
Initiator: Reza Amiri
Ich frage das Bezirksamt:
1. Welche Pläne hat das Bezirksamt zur infrastrukturellen, städtebaulichen und wirtschaftlichen (Weiter-)Entwicklung der Karl-Marx-Allee in Friedrichshain?
2. Kennt das Bezirksamt den Verein „Die Allee e.V. - Verein zur Entwicklung des Denkmalbereichs Karl-Marx-Allee“ und seine Aktivitäten und wenn ja, wie bewertet es diese?
3. Wie bewertet das Bezirksamt die Aktivitäten des Vereins im Hinblick auf die Folgen für (Wohnungs-)Mieter*innen und Gewerbetreibende an der Karl-Marx-Allee?
4. Wie bewertet das Bezirksamt das Risiko einer durch Aufwertung induzierten Verdrängung von (Wohnungs-)Mieter*innen und Gewerbetreibenden an der Karl-Marx-Allee?
5. Unterstützt das Bezirksamt mögliche Pläne des Senats, die Karl-Marx-Allee für die Nominierungsliste der Kultusministerkonferenz für das UNESCO-Welterbe vorzuschlagen?
6. Wie bewertet das Bezirksamt die Chancen der Karl-Marx-Allee, ggf. gemeinsam mit dem Hansaviertel, 2018 von der Kultusministerkonferenz als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen zu werden?
Ihre schriftliche Anfrage beantworte ich wie folgt:
1. Welche Pläne hat das Bezirksamt zur infrastrukturellen, städtebaulichen und wirtschaftlichen (Weiter-)Entwicklung der Karl-Marx-Allee in Friedrichshain?
Das Bezirksamt befindet sich derzeit im Auftrag der Senatorin für Stadtentwicklung in Beratungen mit den zuständigen Stellen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, künftige Verfahren und Partizipationen für den Bereich Friedrichshain West zu entwickeln. Die Karl-Marx-Allee ist ein Teil davon. Hier muss ein Abgleich erfolgen zwischen den Schwerpunkten der künftigen städtebaulichen und infrastrukturellen Entwicklung des Gebietes insgesamt und den spezifizierten Zielsetzungen für eine erneute Bewerbung der Karl-Marx-Allee für das UNESCO-Welterbe. Derzeit laufen dazu die Gespräche, es gibt zum heutigen Zeitpunkt aber noch keine konkreten Ansätze. Ein genauer Zeitpunkt kann hierfür auch noch nicht benannt werden, generell sollen Ergebnisse aber „zeitnah“ vorgelegt werden. Sobald diese erkennbar sind, wird das Bezirksamt dazu berichten.
2. Kennt das Bezirksamt den Verein „Die Allee e.V. - Verein zur Entwicklung des Denkmalbereichs Karl-Marx-Allee“ und seine Aktivitäten und wenn ja, wie bewertet es diese?
Auf dem 31. Berliner Denkmaltag am 31.März 2017 (Das doppelte Berlin) um 10Uhr sprach Werner Pues (Geschäftsführer)zu den Aktivitäten und Ziele des Vereins „Die Allee“. Der Unteren Denkmalschutzbehörde ist der Verein seit Gründung (2011) bekannt. Die untere Denkmalschutzbehörde bewertet nur denkmalrechtliche Anträge und denkmalrechtliche Ordnungswidrigkeiten. Der Verein ist nicht in diesem Zusammenhang in Erscheinung getreten.
3. Wie bewertet das Bezirksamt die Aktivitäten des Vereins im Hinblick auf die Folgen für (Wohnungs-)Mieter*innen und Gewerbetreibende an der Karl-Marx-Allee?
Die untere Denkmalschutzbehörde bewertet nur denkmalrechtliche Anträge und denkmal-rechtliche Ordnungswidrigkeiten. Der Verein ist nicht in diesem Zusammenhang in Erscheinung getreten.
4. Wie bewertet das Bezirksamt das Risiko einer durch Aufwertung induzierten Verdrängung von (Wohnungs-)Mieter*innen und Gewerbetreibenden an der Karl-Marx-Allee?
Das Bezirksamt sieht keine Gefahr einer weiteren Verdrängung durch eine bauliche Weiterentwicklung in der Umgebung. Die maßgeblichen Veränderungsprozesse in der Karl-Marx-Allee haben sich bereits vor Jahren im Zuge der umfassenden Privatisierung vollzogen.
5. Unterstützt das Bezirksamt mögliche Pläne des Senats, die Karl-Marx-Allee für die Nominierungsliste der Kultusministerkonferenz für das UNESCO-Welterbe vorzuschlagen?
Ja, das Bezirksamt unterstützt den erneuten Versuch einer Nominierung und wirkt auch entsprechend eines Auftrags der Senatorin für Stadtentwicklung an bereits laufenden Abstimmungsprozessen gemeinsam mit dem Bezirk Mitte mit. Die untere Denkmalschutzbehörde unterstützt ebenfalls aktiv diese Bestrebungen.
6. Wie bewertet das Bezirksamt die Chancen der Karl-Marx-Allee, ggf. gemeinsam mit dem Hansaviertel, 2018 von der Kultusministerkonferenz als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen zu werden?
Die untere Denkmalschutzbehörde bewertet die Chancen zur Nominierung hoch
Mit freundlichen Grüßen
Florian Schmidt
Bezirksstadtrat