Auslaufen des Bundesprogrammes Sprachkitas Ende 2022 und Konsequenzen für den Bezirk

mündliche Anfrage | DS/0346/VI

Initiator: Kolja Fuchslocher

 

 

Ich frage das Bezirksamt:

1.) Wie viele Kitas werden aktuell in unserem Bezirk mit dem Bundesprogramm Sprachkitas geför-dert?

2.) Wie viele Kinder werden mit dem Programm erreicht?

3.) Welchen Kindern kommt die Förderung besonders zu Gute?

 

Nachfragen:

1.) Wie beurteilt das Bezirksamt das angekündigte Auslaufen des Bundesprogrammes Sprachkitas zum Jahresende?

2.) Wird der Bezirk sich auf Landesebene für eine Fortführung des Programmes bzw. ein Ersatzprogramm einsetzen?

 

 

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

  1. Wie viele Kitas werden aktuell in unserem Bezirk mit dem Bundesprogramm Sprachkitas gefördert?

An der Umsetzung des o.g. Bundesprogramm sind die Bezirke nur begrenzt beteiligt. Kitaträger haben in Regionalverbünden an diesem Programm teilgenommen. Die Koordination liegt hier beim SPI. Aus diesem Grund verfügt der Bezirk über keine validen Daten.

Gemäß der Standortübersicht aus dem Internetauftritt des Bundesprogramm Sprachkitas werden 58 Kitastandorte im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gefördert. Damit werden entsprechend die in den o.g. 58 Standorten betreuten Kinder aus dem Bundesprogramm Sprach-Kitas gefördert. Eine detaillierte Erhebung (Abfrage) kann in der Kürze der Zeit nicht erfolgen.

 

2. Wie viele Kinder werden mit dem Programm erreicht?

Alltagsintegrierte sprachliche Bildung richtet sich an alle Kinder in den Kindertageseinrichtungen. Damit werden alle betreuten Kinder in den oben genannten geförderten Sprach-Kitas erreicht.

Darüber hinaus werden alle Kinder in den Kindertageseinrichtungen (auch in nicht am Programm beteiligten Einrichtungen) in der Sprachbildung gefördert. „Kommunikation, Sprachen, Schriftkultur und Medien“ stellt einen Bildungsbereich im Berliner Bildungsprogramm dar. Zusätzlich wird zur Sprachbildung auch das Instrument des Sprachlerntagebuchs nahezu in allen Kitas genutzt.

 

3. Welchen Kindern kommt die Förderung besonders zu Gute?

Gemäß dem Bundesanzeiger vom 10.11.2015 profitieren alle Kinder in den Kindertageseinrichtungen von den Angeboten der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung. Als besondere Zielgruppe werden in dem oben benannten Bundesanzeiger Kinder, deren Familiensprache nicht Deutsch ist, aufgeführt. Darüber hinaus werden ebenda Kinder mit einer Fluchtbiografie und „Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien“ (Zitat aus dem o.g. Bundesanzeiger), die zuhause Deutsch sprechen und zusätzlich Förderung beim Spracherwerb benötigen, aufgezählt.

 

Nachfragen:

 

  1. Wie beurteilt das Bezirksamt das angekündigte Auslaufen des Bundesprogrammes Sprachkitas zum Jahresende?

Das Bezirksamt und das Jugendamt des Bezirks begrüßen die Sprachförderung und Sprachbildung in der Frühen Bildung, in den Kindertageseinrichtungen, in den Angeboten der Familienförderung sowie in den Bildungsinstitutionen (formal und non-formal). In verschiedenen Netzwerken des Bezirks wird sich der Sprachbildung intensiv gewidmet. Innerhalb der Netzwerke sind gute und qualifizierte Kooperationen mit den Akteur*innen der Sprachbildung entstanden und gewachsen. Der Bezirk erkennt den Bedarf an Sprachbildung und die Förderung dieser.

 

2. Wird der Bezirk sich auf Landesebene für eine Fortführung des Programmes bzw. ein Ersatzprogramm einsetzen?

Das Bundesprogramm Sprach-Kitas endet am 31.12.22. Das Bezirksamt hat keine speziellen Aktivitäten initiiert, um die Beendigung des Bundesprogramms „Sprachkitas“ zu stoppen. Mit der Ablösung des Gute-Kita-Gesetzes durch das Kita-Qualitätsgesetz werden ab 2023 weitere qualitätssichernde und –verbessernde Maßnahmen angezielt. Jedes Bundesland fokussiert sich dabei auf eigens als notwendig ermittelte Handlungsfelder. Nach Aussage der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie will das Land Berlin dafür sorgen, dass das Feld „Sprachliche Bildung“ eine Schwerpunktaufgabe bildet. Es beabsichtigt, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln den Wegfall des Bundesprogramms „Sprachkitas“ zu kompensieren.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

i.V. Andy Hehmke

Bezirksstadträtin; Abt. Jugend, Familie und Gesundheit

 

Drucksache beim Bezirksamt