Keine Verdrängung durch (möbliertes) Zeitwohnen in Friedrichshain-Kreuzberg!
Der Trend zum (möblierten) Zeitwohnen boomt – mit fatalen Folgen für die Wohnbevölkerung in Friedrichshain-Kreuzberg. In unserem Bezirk wurden im Jahr 2022 bereits rund 70 % der inserierten Wohnungen als „Wohnen auf Zeit“ angeboten. Dieses Vermietungsmodell treibt nicht nur die Mieten in die Höhe, sondern führt auch zu einer systematischen Verdrängung von Menschen, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg hat auf unseren Antrag deshalb beschlossen:
Konsequentes Vorgehen gegen Zweckentfremdung von Wohnraum
Ab März 2025 sollen alle Nutzungsänderungen von dauerhaft bewohnten Wohnungen zu Zeitwohnmodellen genehmigungspflichtig werden.
Diese Genehmigungen sollen grundsätzlich versagt werden, da Zeitwohnen nachweislich das Ziel der Erhaltungssatzung untergräbt: den Erhalt der sozialen Zusammensetzung der Wohnbevölkerung.
Warum ist das notwendig?
Explodierende Mieten: Wohnungen im Zeitwohnmodell kosten oft das Zwei- bis Dreifache der ortsüblichen Mieten. Die Mietpreisbremse greift hier nicht, und möblierte Vermietungen ermöglichen zusätzliche, intransparent erhobene Zuschläge.
Verdrängungseffekt: Wohnungen, die als „Wohnen auf Zeit“ angeboten werden, stehen nicht mehr der langfristigen Wohnbevölkerung zur Verfügung. Statt sicheren Wohnraum zu schaffen, wird so maximaler Profit auf Kosten der Mieter*innen erzielt.
Umgehung des Mietrechts: Das Modell dient zunehmend dazu, mietrechtliche Schutzmechanismen zu umgehen – ein Zustand, den wir nicht hinnehmen.
Vorbild Charlottenburg-Wilmersdorf – Friedrichshain-Kreuzberg zieht nach
Bereits Charlottenburg-Wilmersdorf hat ein Rechtsgutachten beauftragt, das bestätigt: Die Umwandlung von Dauerwohnungen in möblierte oder temporär vermietete Wohnungen ist eine genehmigungspflichtige Nutzungsänderung. Auch Friedrichshain-Kreuzberg wird sich dieser Praxis anschließen, um den sozialen Zusammenhalt im Bezirk zu schützen.
„Wohnen ist ein Grundrecht – kein Geschäftsmodell für Renditejäger. Wir werden nicht zulassen, dass Menschen aus ihren Kiezen verdrängt werden, nur weil Investoren den maximalen Profit suchen.“
– Gabriele Gottwald, Stadtentwicklungspolitische Sprecherin
Ab März 2025 werden wir entschlossen handeln – gegen Wohnraumspekulation und für bezahlbaren Wohnraum!