Angriffe auf das Umland unserer Partnerstadt Dêrik sind ein verbrecherischer Akt!

von Elke Dangeleit

In der Nacht von Samstag den 19.11 auf Sonntag den 20.11. bombardierten türkische Kampfflugzeuge mehrmals ein Dorf, das wenige Kilometer von Dêrik (Nordostsyrien) entfernt ist. Beim ersten Angriff wurde gezielt ein Elektro-Umspannwerk zerstört. Dabei kamen zwei Arbeiter um. Dorfbewohner*innen eilten mit einem Pick-Up zu der Stelle, um möglichen Opfern zu helfen. In einer zweiter Angriffswelle wurde das Fahrzeug zerstört. Insgesamt kamen 11 Menschen ums leben und mehrere wurden verletzt.

Die türkische Regierung behauptet, die kurdischen Militäreinheiten (YPG) innerhalb der ‚Syrian Democratic Forces‘ (SDF) seien für das Attentat in Istanbul am 13.11.2022 verantwortlich. Unabhängige Expert*innen im In- und Ausland vermuten jedoch, dass die türkische Regierung sich mit dem Istanbul-Attentat nur einen Vorwand für einen erneuten völkerrechtswidrigen Einmarsch in Nordsyrien geschaffen hat, den Erdogan bereits seit Monaten angekündigt und nun bekräftigt hat.

Der Städtepartnerschaftsverein betreibt seit 2020 zusammen mit der Frauenstiftung WJAS im Umland von Dêrik eine überwiegend aus Spenden finanzierte Mobile Klinik. Sie ist zur Zeit die einzige Gesundheitsversorgung für Frauen und Kinder im Umland von der Dêrik. Der Verein ist äußerst besorgt, dass auch die Mobile Klinik zum Angriffsziel werden könnte.

2014 wurden insbesondere die kurdischen Kämpferinnen von der Bundesregierung noch gefeiert, weil sie stellvertretend die Terrorbande des Islamischen Staats besiegten. Seitdem bemühen sie sich, in den befreiten Gebieten ein demokratisches System aufzubauen. Heute schweigt die Bundesregierung, wenn die Bevölkerung Nordsyriens und deren Infrastruktur, gezielt von einer totalitären Türkei völkerrechtswidrig angegriffen wird, so wie die zivile Infrastruktur in der Ukraine völkerrechtswidrig gezielt von Russland angegriffen wird.

„Bei Völkerrechtsbrüchen dürfen keine Doppelstandards angewendet werden“, erklärt Ali Al-Dailami, stellvertretender Vorsitzender und verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag. Wir als LINKE in Friedrichshain-Kreuzberg stehen solidarisch an der Seite unserer Friedrichshain-Kreuzberger Partnerstadt.

P.S. wer die Städtepartnerschaft aktiv oder mit Spenden unterstützen möchte, findet viele Informationen auf deren Homepagewww.staepa-derik.org.

Wir möchten auf die Weihnachtsspendenaktion für die Mobile Klinik hinweisen, die gerade jetzt viel Unterstützung benötigt.

Zurück