Keine Gewalt gegen Frauen - Niedrigschwellige Information in bezirklichen Einrichtungen

zur BVV am 27.11.2024

Initiator:innen: B´90/Die Grünen/Die Linke/ SPD

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt: 

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, in allen Kabinen von Frauen- und Unisextoiletten in Gebäuden des Bezirksamts, insbesondere den öffentlich zugänglichen, den mehrsprachigen Abreißzettel „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben aufzuhängen. Auch bezirkliche und geförderte Einrichtungen wie Bibliotheken, Museen, Familien-, Stadtteil- und Jugendzentren sollen zu dieser Maßnahme ermutigt werden.

Darüber hinaus wird das Bezirksamt beauftragt, die Informationsbroschüren des Hilfetelefons in den öffentlich zugänglichen Bereichen des Bezirksamts in mehreren Sprachen auszulegen, falls dies aktuell noch nicht geschieht. Die Mitarbeiter*innen mit Publikumskontakt sollen zudem für das Hilfe-Handzeichen bei häuslicher Gewalt sensibilisiert werden. 

 

Begründung: 

Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland ein weit verbreitetes Problem. Jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben mindestens einmal sexuelle und/oder körperliche Gewalt. 25% aller Frauen erleben sexuelle und/oder körperliche Gewalt sogar in ihrer Partnerschaft. Viele Betroffene suchen aus Angst oder Scham keine Hilfe. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ setzt genau hier an, denn es bietet Beratung und Unterstützung niedrigschwellig und anonym an. 

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November sollen mit den genannten Maßnahmen noch mehr Frauen über die existierenden Hilfsstrukturen informiert werden. Das Aufhängen in den Toilettenkabinen ermöglicht es Frauen, unbemerkt an die Telefonnummer des Hilfetelefons zu gelangen. Das Informationsmaterial des Hilfetelefons wird für Kommunen auch in höherer Stückzahl kostenlos angeboten und versandt, sodass dem Bezirk dafür keine Kosten entstehen.