Neue Übernachtungsstatistik und neue angekündigte Tourismuskonzeption des Senats

Mündliche Anfrage DS/0171/V

Initiator: René Jokisch und die anderen Mitglieder der Fraktion

Ich frage das Bezirksamt:

1.) Wie hat sich die Zahl der  Übernachtungen in Friedrichshain-Kreuzberg im Jahr 2016 nach der neuen amtlichen Statistik im Vergleich zu den Vorjahren und den anderen Bezirken entwickelt?

2.) Wie engagiert sich das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg an den laufenden Arbeiten an einer neuen Tourismuskonzeption des Senats, die unter anderem auf Nachhaltigkeit und Stadtverträglichkeit abzielt und die Bezirke stärker einbinden soll?

3.) Welche eigenen Konzepte, Ziele und Prioritäten will das Bezirksamt in die Erarbeitung der Tourismuskonzeption einbringen, um auf die Probleme wie Lärmbelastung und Vermüllung im Zusammenhang mit dem wachsenden Tourismus im Bezirk Lösungen zu finden?

 

Nachfragen:

1.) Wie sollten die  Öffentlichkeit und die BVV-en nach Meinung des Bezirksamts in diesen Prozess einbezogen werden?

(vgl. https://www.neues-deutschland.de/m/artikel/1042722.kein-richtiger-flugplatz-na-und.html)

 

 

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Abt. Wirtschaft, Ordnung, Schule und Sport

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

  1. Wie hat sich die Zahl der Übernachtungen in Friedrichshain-Kreuzberg im Jahr 2016 nach der neuen amtlichen Statistik im Vergleich zu den Vorjahren und den anderen Bezirken entwickelt?

Nach Berechnungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg im Jahr 2016 hatten die Berliner Beherbergungsbetriebe im Vergleich  zum Vorjahr einen Zuwachs um 2,7 Prozent.
Ende Dezember 2016 waren 771 geöffnete Beherbergungsstätten mit mindestens zehn Betten in Berlin erfasst. Die Anzahl der Gäste erreichte 2016 einen neuen Höchststand mit 12,7 Millionen Gästen.

Es wurde ein Anstieg der Bettenauslastung in allen Bezirken verzeichnet. Das Bettenangebot und die  Bettenauslastung waren  2006-2016 in Mitte und Tempelhof –Schöneberg mit 64 % am höchsten. Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg stiegen die Übernachtungszahlen  2016 um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt der Bezirk im Berlinvergleich an 3. Stelle. Tempelhof-Schöneberg hatte 2016  im Vergleich eine Steigerung um 8,8 %, der Bezirk Mitte um 4,3%.
Ein Wachstumskurs der Beherbergungsstätten in Berlin von 2006-2016 wurde in 10 von 12 Bezirken festgestellt. In Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg war ein starker Zuwachs zu verzeichnen.

 

2. Wie engagiert sich das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg an den laufenden Arbeiten an einer neuen Tourismuskonzeption des Senats, die unter anderem auf Nachhaltigkeit und Stadtverträglichkeit abzielt und die Bezirke stärker einbinden soll?

Die neue Tourismuskonzeption des Senats ist derzeit noch in der Planungsphase. Es sollen alle  Bezirke  einbezogen werden und zwar in Form von sogenannten "Experteninterviews" mit den Bezirksbürgermeister*innen und Bezirksstadträt*innen.

Zweimal  im Jahr sind die Bezirke im Dialog mit visitBerlin und der Senatsverwaltung. Auf dem diesjährigen ersten Treffen im Januar 2017 wurde von allen Bezirken signalisiert, an der neuen Tourismuskonzeption mitzuarbeiten.

 

3. Welche eigenen Konzepte, Ziele und Prioritäten will das Bezirksamt in die Erarbeitung der Tourismuskonzeption einbringen, um auf die Probleme wie Lärmbelastung und Vermüllung im Zusammenhang mit dem wachsenden Tourismus im Bezirk Lösungen zu finden?

Das Bezirksamt hat sich zur Aufgabe gemacht, ein faires Miteinander im Kiez zu erhalten und setzt sich unter dem Logo „fair.kiez“genau hierfür ein.“fair.kiez“ steht für abteilungsübergreifende Aktivitäten und Maßnahmen des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg zum Thema „Stadtverträglicher Tourismus“.  In der letzten Wahlperiode gab es im Bezirksamt dazu eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe „fair.kiez“ mit den für diese Bereiche zuständigen Bezirksamtsmitgliedern und den zuständigen Amtsleitungen. Anknüpfend an diese Arbeitsgruppe wird es demnächst Abstimmungsgespräche geben, um aufbauend auf den Ergebnissen und Erfahrungen der letzten Jahre diese Arbeit fortzuführen. Die gesammelten Erfahrungen aus bereits durchgeführten Projekten zum Thema  Stadtverträglicher Tourismus sollen dabei einfließen.

 

Nachfragen:

  1. Wie sollten die Öffentlichkeit und die BVV-en nach Meinung des Bezirksamts in diesen  Prozess einbezogen werden?

-          durch die fachlich zuständigen Ausschüsse der BVV Friedrichshain-Kreuzberg

-          bereits bestehende Kontakte durch die Projektarbeit zum Stadtverträglichen Tourismus zu den Bürgerinitiativen

-          Informationen über die Internetseite des Bezirkes Friedrichshain-Kreuzberg

Mit freundlichen Grüßen

Andy Hehmke
Bezirksstadtrat

Drucksache beim Bezirksamt